Motoren

Die Motoren für die Mahagony-Klassiker kommen aus Amerika - meist von Chris Craft und Chrysler. In den Anfangs-Jahren tun sich italienische Werftbesitzer wie Luigi Scarani von Rio und Carlo Riva zusammen, da die Hersteller nur größere Stückzahlen verkaufen.

Chris Craft

Christopher Columbus Smith ist erst 13 Jahre alt, als er im US-amerikanischen Bundesstaat Michigan sein erstes Boot baut. Es ist klein und offen.

Werftgründer Chris Columbus Smith © chriscraft.com

Dies ist 1874. Damals nutzt man solche Boote primär zur Entenjagd und zum Fischen. Smith macht als 18-jähriger eine Ausbildung zum Bootsbauer. Sein Interesse an Booten ist jedoch nicht nur pure Leidenschaft: Er hat auch wirtschaftliche Ambitionen. Denn zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist der Bau von Motorbooten einer finanziell privilegierten Schicht vorbehalten. 1906 präsentierte Smith sein erstes richtiges Motorboot: mit 7,90 Metern Länge und 30 km/h Höchstgeschwindigkeit.
Etwa zu der Zeit, als Henry Ford seine ersten Automobile am Fließband bauen lässt, beginnt auch Chris Smith Powerboote und Motoren am Fließband zu produzieren. Er hat sich inzwischen mit seinem Bruder Hank zusammengetan. Die besondere Leistung ihrer Boote spricht sich schnell herum – das Geschäft floriert.

Erste Bilder vom Fließband © chriscraft.com

Bereits zwischen den beiden Weltkriegen bauen die Brüder Smith immer mehr luxuriös ausgestattete Boote. Sie werden aus edlem Mahagoniholz gefertigt - sie sind sehr wertig, zuverlässig und elegant.

Mit diesem Boot von Chris Craft war Elvis Presley unterwegs ©chriscraft.com

Die Boote bekommen den Spitznamen „Chris Craft“. „Craft“ steht für Boot, aber auch für Kunsthandwerk! „Chris Craft“ wird schließlich zu einem teuren Markennamen.

Ende der 20er Jahre ist die Bootswerft die weltweit größte Manufaktur.

Werftgründer Chris Smith stirbt 1939 als erfolgreichster Bootsbauer.
Einige Jahre zuvor hat er bereits die Geschäfte seinem Sohn Jay übergeben.

Mitte der Fünfziger-Jahre werden die heute wie damals berühmten Runaboats gebaut, die schließlich die italienischen Bootsbauer inspirieren: Rio, Riva, Arcangeli und viele andere!

1962 wird Chris Craft verkauft - für die damals gigantische Summe von 40 Millionen US-Dollar. 1969 endete die Ära der Holzboote bei Chris Craft, Boote werden künftig aus Kunststoff gebaut.

In den folgenden Jahrzehnten wechselte die Chris Craft Bootswerft mehrmals den Besitzer. Ihre Boote und Motoren sind unvergessen.

Chrysler

Die ebenfalls legendären V8-Motoren von Chrysler sind ihren Weg aus der Auto-Industrie in die Bootswelt und zu den Rio-Legenden gegangen.

Die Chrysler Motor Corporation wird 1925 gegründet und entwickelt sich durch mehrere Übernahmen bald zum drittgrößten Automobilhersteller in den Vereinigten Staaten.

Erstes Modell der neu gegründeten Chrysler Motor Corporation ist der Chrysler B-70.

1924: Chrysler B-70

Dieser wird angetrieben von einem 3,3-Liter-Reihenmotor mit sechs Zylindern. Er bildet die Grundlage für eine Motorenfamilie aus Vier-, Sechs- und Acht-Zylindermotoren - mit bis zu 6,3 Litern Hubraum.

Ab den 50er Jahren verkauft Chrysler auch in Europa.

1957: Chrsyler 300C
1963: Chrysler Turbine
1975: Chrysler Cordoba

In Folge von riskanten Zukäufen steht das Unternehmen jedoch Ende der 70er Jahre vor dem Konkurs, kann sich aber mit Hilfe von Regierungsbürgschaften retten.

1998 schließen sich Daimler-Benz und Chrysler zusammen. Somit heisst das Unternehmen fortan DaimlerChrysler AG. 2007 wird Chrysler wieder verkauft und schließlich mehrheitlich von Fiat übernommen.

Im Jahre 2010 entscheidet Fiat, den Verkauf von Chrysler-Modellen auf dem Markt in Europa fast vollständig einzustellen.

Rolls-Royce

Die Rolls-Royce Limited wird 1904 von Charles Rolls und Henry Royce gegründet. Der Industrieunternehmer Royce versucht sich bereits früh in der Konstruktion von Motoren.

1965 vereinbaren Rollc-Royce und Rio eine Kooperation, bei der das Sonder-Modell Rolls-Rio mit einem V8-Motor des englischen Autobauers ausgestattet wird.